An(ge)dacht für Oktober 2023
"Danke!" Das sage ich oft. Wenn mir jemand das Brot reicht. Wenn die Nachbarin mir einen schönen Tag wünscht oder mein Arzt mir mal wieder in Krisenmomenten gut hilft. Häufig sage ich das Wort, ohne darüber nachzudenken, weil man es ebenso sagt, als Floskel. Es wird ja auch nicht verkehrt dadurch.
Und doch: Heute will ich das Wort ganz bewusst benutzen. Ich will einmal mitzählen, wie oft am Tag ich "Danke" sage. Ich schätze, dass eine Zahl zwischen zehn und hundert dabei herauskommt. Das ist eine ganze Menge. Als ich anfange zu zählen, fällt mir erst auf, wem und für was ich alles "Danke" sagen kann. Meiner Frau etwa: „Danke, dass du mich liebst, auch in meinen unvollkommenen Momenten." Unserem Sohn danke ich für die guten, gemeinsamen Schachrunden. Bei der Bedienung am Eisladen, im Supermarkt oder beim Bäcker für den freundlichen Service. Und wem sage ich "Danke" für den Sonnenstrahl, der mich heute zum Niesen und Lachen bringt? Für die Rosen im Garten, die herrlich duften und leuchten? Für die Luft, die mich am Leben erhält?
Ich komme mit dem "Danke"-Zählen gar nicht hinterher.
Nicht hundertmal, nein, tausendmal am Tag gibt es Gründe, um sich zu bedanken. Wenn ich mir das bewusst mache, dann spüre ich, wie kostbar mein Leben ist.
Darum bedanke ich mich auch noch und vor allem bei Gott!
Dafür, dass er die Erde erfunden hat und ich darauf leben darf.
Danket dem HERRN; denn er ist gut, denn seine Gnade währt ewig.
Die Beter aus Psalm 136 haben nachgedacht und dann sind ihnen auch viele Dinge eingefallen, für die sie Gott danke gesagt haben. Und dann haben sie gebetet: „Seine Gnade währt ewig“, „Seine Liebe hört niemals auf.“ So wie die Psalmbeter möchte auch ich es zu Erntedank machen.
Und ich lade euch ein, zu überlegen, wofür wir dankbar sein können.
Der Oktober gibt uns noch viele Gründe zum Danken:
Am 3. Oktober ist der “Tag der deutschen Einheit“ in Deutschland.
Seit 1990 ist das geteilte Deutschland wiedervereinigt. Gott sei Dank,
auch wenn es manchem (Zeit-) Genossen nicht schmeckt. Wir leben in einer Demokratie, die den Namen zurecht trägt, und in Freiheit, auch wenn diese von manchen missbraucht wird. Wir haben uns inzwischen daran gewöhnt, aber sollten nicht vergessen, dass es mal anders war.
Und nicht zuletzt ist am 31. Oktober, der Reformationstag!
Was wurde und wird nicht alles auf die Beine gestellt, um an den Reformator Luther und sein Werk zu erinnern? Und doch muss vor allem das Anliegen der Reformation ins Herz des Menschen. Nicht wir „machen“, sondern Gott macht uns gerecht durch Jesus Christus; ohne unseren Verdienst - ganz aus Gnade!
IHM gebührt dafür all unser Dank!
So lasst uns nun dankbar zurück und hoffnungsvoll vorausschauen!
Andreas Regin