An(ge)dacht für September 2025

 

Der Sommer neigt sich dem Ende zu. Vielleicht war er für dich eine Zeit der Erholung. Vielleicht hast du neue Kraft gesammelt – oder du bist eher erschöpft zurückgeblieben. Der September bringt in jedem Fall einen Neuanfang mit sich: Schule und Arbeit beginnen wieder, im Garten kündigt sich die Ernte an, das Kirchenjahr steuert auf die Erntedankzeit zu. Solche Übergänge haben es in sich. Sie sind oft ein bisschen unsicher: Werde ich das Pensum schaffen? Was bringt der Herbst? Habe ich genug Kraft?

Solche Fragen kennt wohl jede und jeder von uns. Genau da hinein spricht der Psalm 46 ein starkes Wort: „Gott ist unsre Zuversicht und Stärke“

Dieses Wort richtet den Blick von uns weg – hin zu Gott. Es sagt: Du musst nicht alles alleine schaffen. Deine Kraftquellen liegen nicht nur in dir selbst. Gott will dir Halt geben, wenn du ins Wanken kommst. Er will dir Stärke schenken, wenn dir alles über den Kopf wächst. Zuversicht – das ist mehr als bloß „Optimismus“.

Zuversicht rechnet mit Gott, der gesagt hat: „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“ (2. Kor 12,9) Auch wenn meine eigenen Kräfte begrenzt sind, auch wenn Sorgen sich breit machen – unser Gott des Lebens, der Heilung und der Liebe ist mächtiger. Und Stärke – das heißt nicht, dass ich keine Schwächen haben darf. „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.“, so spricht der Herr (Jesaja 41,10). Wir dürfen schwach sein und werden trotzdem von Gott getragen.

Wenn du in den kommenden Wochen vor Aufgaben stehst, die dir zu groß vorkommen, dann erinnere dich an dieses Wort. Gott ist dir näher, als du denkst. Vielleicht entdeckst du dabei auch: Du bist selbst für andere ein Stück Gottes Stärke. Ein freundliches Wort, ein offenes Ohr, eine helfende Hand – all das sind Zeichen dafür, dass Gottes Kraft unter uns wirkt. Darum geh getrost in diesen September. Mit offenen Augen für das, was vor dir liegt. Mit offenen Händen für die Menschen, die deine Nähe brauchen. Und mit einem offenen Herzen für Gott, der dich trägt. „Gott ist unsre Zuversicht und Stärke.“

Das gilt. Für immer.

 

Euer Sebastian Hechler